Heimsieg! Wichtige 3 Punkte gegen Illertissen
Das Durchatmen war deutlich spür- und hörbar: Mit einem erzwungenen 1:0-Erfolg über den FV Illertissen im letzten Heimspiel des Jahres haben die Regionalliga-Fußballer des TSV 1860 Rosenheim die 20-Punkte-Marke überschritten und einen direkten Abstiegsplatz verlassen.
Vor dem letzten Auftritt im Jahr 2019 bei Schweinfurt 05 haben die Sechziger aber dennoch einen Zähler weniger als in der Winterpause der vergangenen Spielzeit – und da musste man sich ja bekanntlich via Relegation die Zugehörigkeit in Bayerns höchster Spielklasse sichern.
„Natürlich hätten wir gerne 25 oder 28 Punkte. Für uns selbst sind wir nach dem Umbruch und der neuen Ausrichtung, mit jungen Spielern zu arbeiten, im Soll“, sagt Sportlicher Leiter Hansjörg Kroneck. Für diese interne Zufriedenheit sorgten die drei Zähler am Samstag. „Es war unheimlich wichtig, dass wir jetzt auf 21 Punkte gekommen sind“, so Kroneck nach einem Spiel, das wieder typisch für die bisherige Spielzeit verlaufen war. Erneut ließen die Sechziger im ersten Durchgang die große Möglichkeit zur Führung sausen. Diesmal verschoss Luftetar Mushkolaj einen Foulelfmeter, den Illertissens Tormann Schmidt ungestüm gegen den nachsetzenden Moritz Moser verursacht hatte. „Ich war sicher, dass ,Lufti‘ trifft“, meinte Trainer Thomas Kasparetti hinterher, „ich prangere es aber auch nicht an, wenn ein 21-Jähriger die Eier hat und sich in so einer Situation den Ball schnappt“. Kann man so sehen, allerdings war der Elfer unvorbereitet und dann auch unplatziert geschossen.
„Die Jungs sind dann aber stabil geblieben“, lobte Kasparetti. Und so gab es eine weitere gute Chance vor der Pause: Einen weiten Einwurf von Moser verpasste A-Junior Achitpol Keereerom (er spielte erstmals in der Anfangsformation) knapp, am langen Pfosten kam Nicolaj Madsen zum Schuss, aber Gäste-Keeper Schmidt parierte erneut. Das war ganz nach dem Gusto von Kasparetti: „Wir wollten das Spiel in die gegnerische Hälfte verlagern, egal wie. Und dann viele Standards generieren – irgendwann musste es dann mal klappen.“ Das war in der 83. Minute der Fall, als Maxi Mayerl einen Freistoß in den Strafraum brachte. Der Ball wurde per Kopf weiterverlängert, im Gewühl vor dem Tor beförderte Moser die Kugel dann über die Linie. Der Lohn für den laufstarken Mittelfeldakteur, der unglaublich viele Zweikämpfe bestritt.
Entscheidend für den Sieg der Rothemden war aber die Defensivleistung: Mit dem gewohnt engagierten Mayerl und dem auffällig unaufgeregt agierenden Robert Köhler auf den Flügeln sowie dem verlässlichen Georg Lenz und dem herausragenden Mathias Heiß erlangten die Sechziger die notwendige Stabilität – nicht umsonst mit Spielern, die schon jahrelang in der Liga agieren und Identifikationsfiguren an der Jahnstraße sind. Dahinter bestritt Niklas Pfister sein Punktspieldebüt für die Rosenheimer und seine Premiere in der Regionalliga. Der 19-Jährige meisterte seine Aufgabe bravourös. „Er ist von null auf hundert reingekommen, das war stark“, attestierte Kasparetti. Zweimal hatte er das Glück an seiner Seite, als Illertissen zu Kopfbällen in aussichtsreichen Situationen kam. Pfister hielt aber seinen Kasten sauber.
TSV 1860 Rosenheim:Pfister, Köhler, Heiß, Lenz, Linner, Madsen, Moser, Mayerl, Demolli (ab 80. Eminoglu), Keererom (ab 67. Hölzl), Mushkolaj (ab 90. + 1 Albrich).
Schiedsrichter:Dinger (TSV Bischofsgrün).
Zuschauer:340.
Tor:1:0 Moser (83.).
Besonderheit:Illertissens Torwart Schmidt pariert Foulelfmeter von Mushkolaj (11.).
Quelle: OVB