Wie gewonnen, so zerronnen: Sechziger unterliegen “kleinem Club” in Auftaktspiel
Der TSV 1860 Rosenheim ist für seine Aufholjagd am 23. Spieltag der Regionalliga Bayern nicht belohnt worden. Die Sechziger holten gegen die U21 des 1. FC Nürnberg in der Schlussphase zunächst einen 0:2-Rückstand auf, mussten sich am Ende dennoch mit 2:4 (0:1) geschlagen geben.
Die erste Halbzeit ist im Prinzip schnell erzählt. Beide Teams ließen in einem typischen Auftaktspiel Vorsicht walten und energische Torannäherungen geschweige den Chancen blieben lange Fehlanzeige. Nürnberg hatte zwar optisch leichte Vorteile, brauchte aber eine Standardsituation zur Führung. Robin Heußer schlenzte einen Freistoß von halblinks – halb als Flanke, halb aufs Schuss – aufs lange Eck. Der Ball tischte einmal auf und landete im langen Eck. Die energischen Abseitsreklamationen der Sechziger halfen jedoch nichts. Schiedsrichter Jürgen Steckermeier gab den Treffer – 0:1 (36.).
Auch nach dem Pausentee taten sich die Gastgeber sehr schwer, eigene Chancen zu kreieren. Noch komplizierter wurde es, als Linor Shabani nach zwei ziemlich überflüssigen Fouls nach einer guten Stunde mit Gelbrot vom Platz musste (61.). Als Casper Tengstedt aus halbrechter Position schließlich zum 0:2 ins lange Eck traf, schien die Partie bereits zugunsten der Mittelfranken gelaufen (83.).
Rosenheim steckte jedoch nicht auf. Der eingewechselte Luftetar Mushkolaj schlenzte einen Freistoß aus halbrechter Position sehenswert zum 1:2 ins Tor (85.), was die Schlussoffensive der Sechziger einleiten sollte. Dort traf Georg Lenz aus der Drehung zum umjubelten 2:2 flach ins lange Eck (89.). Doch die Freude währte nicht lange, als die Sechziger in der Nachspielzeit im eigenen Strafraum nicht klären konnten und Tim Latteier zum 2:3 einschieben konnte (90.+1). Lukas Schleimer besorgte mit dem Schlusspfiff schließlich die endgültige Entscheidung zugunsten der Gäste (90.+3).
Die Stimmen der Trainer:
Marek Mintal (Trainer 1. FC Nürnberg II): “Bis zur 85. Minute habe ich gedacht, dass alles in Ordnung ist und wir sicher mit drei Punkten nach Hause fahren können. Dann hat Rosenheim jedoch eine starke Schlussphase hingelegt. Umso glücklicher bin ich, dass wir dann noch das dritte und vierte Tor machen konnten. Denn normalerweise verlierst du dann ein solches Spiel noch mit 2:3 oder so.”
Thomas Kasparetti (Trainer TSV 1860 Rosenheim): “Natürlich sind wir extrem enttäuscht, vor allem, wenn du am Schluss noch zwei Tore in einer Phase fängst, in der das Momentum eigentlich für dich spricht. Ich lasse mir das Spiel aber heute von niemandem schlecht reden. Wir wussten vorher, dass es ein schwieriges Spiel wird und wir Geduld brauchen werden. Wir hatten nach dem Rückstand und der Gelbroten Karte nichts mehr zu verlieren und ich denke, das hat die Mannschaft gezeigt.”
Das Spiel in der Statistik: TSV 1860 Rosenheim – 1. FC Nürnberg II 2:4 (0:1)
TSV 1860 Rosenheim: Mayer – Fambo (66. Lenz), Wallner, Heiß, Moser – Shabani – Mensah (72. Mushkolaj), Madsen, Ehlich, Linner – Demolli (72. Majdancevic) – Trainer: Kasparetti.
1. FC Nürnberg II: Willert – Celebi, Kraulich, Suver, Heinze – Latteier, Piwernetz, Heußer (87. Aslan) – Harlass (64. Zietsch), Besong (64. Tengstedt), Schleimer – Trainer: Mintal.
Schiedsrichter: Steckermeier (Altfraunhofen/Ndb.).
Gelb: Mensah, Demolli, Moser / Schleimer, Besong, Celebi. Gelbrot: Shabani (62./wiederholtes Foulspiel) / –Zuschauer: 280.
Tore: 0:1 (36.) Heußer, 0:2 (83.) Tengstedt, 1:2 (85.) Mushkolaj, 2:2 (89.) Lenz, 2:3 (90.+1) Latteier, 2:4 (90.+3) Schleimer.Bes. Vorkommnisse: keine.