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Fußballprofi Julian Weigl ab sofort Schirmherr der Fußballjugend des TSV 1860 Rosenheim

Vorvergangenes Wochenende war Julian Weigl mal wieder in der Heimat. Wegen einer Verletzung ist der Bundesliga-Profi, der derzeit an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen ist, derzeit nahe Rosenheim in der Reha. Dabei nutzte er die Gelegenheit, mal wieder dort vorbeizuschauen, wo alles anfing.

Weigl, der zunächst in Ostermünchen spielte, wechselte zur U12 in die Jugend des TSV 1860 Rosenheim. „Dorthin zu kommen, Teil dieses Vereins zu sein, war eine absolute Auszeichnung für mich“, sagt Weigl heute. „Jeder in der Region kannte diesen Verein. Das war ein riesiger Schritt für mich. Ich bin sogar mit dem Trainingsanzug von 1860 Rosenheim zur Schule gegangen, so stolz war ich.“

Weigls Eltern mussten den Trainingsanzug selbst bezahlen. Einen Sponsor dafür gab es nicht. Für Auswärtsfahrten standen auch kein Mannschaftsbus oder Bullis zur Verfügung, wie bei dem ein oder anderen Verein aus dem Umland. Die Eltern fuhren die Kinder und entwickelten bei diesen Reisen einen unheimlichen Zusammenhalt. „Das Besondere an 1860 Rosenheim waren wirklich die Leute. Angefangen von herausragenden Trainern bis hin zu total engagierten Eltern, die zu unserem größten Fanklub wurden“, sagt Weigl. Sein Vater Hans ist bis heute noch mit einigen anderen Vätern von damals befreundet und trifft sich mit ihnen.

Unter Trainer Christian Haas, der heute noch bei Rosenheim arbeitet, lernte Weigl wichtige Lektionen. Einmal erwischte er den heutigen Star von Benfica Lissabon, als er sich mit den anderen Jungs eine Wasserschlacht in der Kabine lieferte. Haas sagte nichts, verbannte seinen Kapitän und Leistungsträger aber auf die Bank. Dort gönnte sich der 13-jährige Weigl eine Wurstsemmel – und wurde daher von Haas auch nicht eingewechselt, als die Rosenheimer deutlich zurücklagen. „Nach dem Spiel musste ich zu meinem ersten Rapport überhaupt antreten“, erinnert sich Weigl. „Herr Haas schaute mich sehr ernst an und meinte nur: ‚Du hast mir doch erzählt, dass du Profi werden möchtest. Dann erwarte ich von dir, dass du dich auch so verhältst. Die Kabine ist eurer Wohnzimmer. Dort bereitet ihr euch auf Trainings und Spiele vor. Das ist kein Ort für solche Schweinerein.“ Außerdem, so fuhr Haas fort, „erwarte ich von dir, dass du, wenn du mal auf der Bank hockst, mir zu jeder Minute zeigst, dass du bereits bist. Und dass du mir vermittelst, dass ich mit meiner Entscheidung, dich dorthin zu setzen, falsch lag. Aber mit Wurstsemmeln wird niemand Prof.“

Die Ansage zeigte Wirkung. Weigl vertraute Haas. Auch, weil der ihn auch aufbaute, wenn es mal nicht so lief. Weigl wurde nach einem Probetraining für die Jugend von Bayern München abgelehnt. Nicht wenige würden in ein Loch fallen. Haas allerdings gelang es, dass Weigl weitere wichtige Schritte bei 1860 Rosenheim lernte und am Ende einer beeindruckenden Saison, viele Titel mit seiner Truppe gewann, vor allem in der Halle. Er wurde oberbayrischer Futsal-Meister, qualifizierte sich letztlich für die deutsche Futsal-Meisterschat in Dortmund. Dort wurde die Mannschaft von Weigl auch zu einem Spiel vom BVB in Westfalenstadion eingeladen. „Das war mein erster Besuch dort“, sagt Weigl, der später 171 Spiele für Dortmund absolvieren sollte. Bei diesem Turnier wurde Weigl auch von Scouts von 1860 München entdeckt, wohin er zur U16 wechselte.

„Ich habe 1860 Rosenheim sehr viel zu verdanken. Meine Erinnerungen sind ausschließlich positiv. Deshalb finde ich es auch nicht ungewöhnlich, dass ich, wenn es die Zeit mal zulässt, auch mal dorthin zurückkehre, um mir ein Spiel anzuschauen“, sagt Weigl.

Bei diesem Termin traf Weigl Franz Höhensteiger, den sportlichen Leiter für den Kleinfeldbereich, sowie Bernadette Hollinger, die sich um den Bereich Sponsoring für die Jugend engagiert. „Wir sind ins Gespräch gekommen. Wir haben über meine Zeit damals und heute gesprochen“, sagt Weigl. „Und wir sind gemeinsam auf die Idee gekommen, dass ich mich stärker für 1860 Rosenheim engagieren möchte – und im Rahmen meiner Möglichkeiten auch etwas zurückgeben will.“

Weigl wird, neben einem finanziellen Engagement, vor allem auch als Schirmherr des Klubs zur Verfügung stehen. Angedacht ist zeitnah ein Abend, an dem er sich auch mit Jugendspielern und deren Eltern treffen möchte, um Einblicke zu gewähren, was dazugehört, um dem Traum vom Fußball-Profi näher zu kommen. Aber auch bezüglich der Ausrichtung der Jugendarbeit möchte Weigl immer mal wieder Input geben.

„Ohne 1860 Rosenheim wäre ich nicht da, wo ich heute bin“, sagt er. „Daher freue ich mich, wenn ich ein ganz klein bisschen zurückgeben kann.“

Die „Talentschmiede mit Herz“ soll wieder begeistern. So wie sie Julian Weigl, den Jungen im Trainingsanzug, begeistert hat.

Kontakt Sponsoring Jugend:
Bernadette Hollinger
Email: sponsoring@1860rosenheim.de
Handy: 0162/2756439

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